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Wer Lucy ist?

Ein Kätzchen, das ich vor einigen Jahren schon kennenlernen und versorgen durfte und das aufgrund seiner Epilepsie-Erkrankung immer meine größte Sorge hatte, weil es täglich zweimal - genau alle zwölf Stunden, morgens um sieben und abends um genau sieben Uhr - seine Tablettchen nehmen musste. Das war nicht immer ganz reibungslos, da Lucy, wie ganz viele Katzen, schlau wie ein Fuchs ist und sich meist absolut sicher, dass sie genau diese Tablettchen NICHT schlucken wollte.

Ich habe dann alle Haken und Ösen ausprobiert, die Medikamente doch in Lucy hineinzubugsieren und war - meist - erfolgreich, hatte aber immer den Eindruck, dass sich Lucy über meine Bemühungen königlich amüsierte. Und dann, eines schönen Tages, begann Lucy, mir Briefchen zu schreiben....

Ich kann sie Ihnen einfach nicht vorenthalten:

"Liebe Tante Schmitz,

danke, dass Du Dich um mich kümmerst, während Herrchen und Frauchen tanzen sind. Ich brauche ja meine Tabletten. :-(

Das Gehackte  :-) ist im Kühlschrank in der rechten Tür! Das darf ich ALLES :-) aufessen!

Und wenn ich brav bin, hat Frauchen gesagt, ich darf auch raus - wenn ich möchte. Mal sehen...

UND schöne Grüße soll ich noch bestellen von Herrchen und Frauchen.

Danke, Miau

Lucy"


Bald fand ich dann immer häufiger "Lucy-Post" vor:


"24.12.09

Liebe Tante Schmitz,

danke, dass Du Dich um mich kümmerst und ich wenigstens nicht so ganz alleine bin Weihnachten.

Meine Dosenöffner sind einfach ohne mich weggefahren!

Und mich lassen sie hier in dem Chaos, das sie veranstaltet haben, einfach sitzen! Gemeinheit!

Hihi! Was die aber nicht wissen: ich habe heimlich in den Kühlschrank geschaut! Da ist nicht nur Rinderhack (vom Bio-Metzger, versteht sich, das andere mag ich nämlich nicht) drin, sondern auch diese leckeren Forellenfilets! Die schmecken guuuuuuuuuuuut! Mal sehen, ob ich davon was bekomme! Blöderweise kann ich das nicht alleine aufmachen. Naja, wenn ich genug rumzicke, machst DU das schon für mich auf. Hihi!

Ach ja, morgen früh darf ich dann auch raus, wenn ich möchte. Mal sehen - kommt aufs Wetter an.

Nach mal ganz doll "Danke" und liebe Grüße von meinen Dosenöffnern.

Deine Lucy"


"Liebe Tante Schmitz,

schön, dass Du mich versorgst, während meine Dosenöffner sich die Zeit in Frankfurt vertreiben. Auf so einer komischen Geburtstagsfeier mit Kostümen - DIE sahen vielleicht doof aus! Aber mich fragt ja keiner.

Mein Essen haben die beiden für Dich hingestellt. Im Kühlschrank ist auch noch Hackfleisch und mein neuer Favorit: Leberwurst! :-))))

Die Tabletten hat Frauchen auch hingestellt: morgens brauche ich nur 1/2 - abends dann 3/4.

Am Sonntag morgen darf ich dann auch wieder raus zum Spazierengehen.

Ach ja, Trockenfutter bekomme ich immer nur 1 x am Tag so eine Handvoll. Das teile ich mir dann ein. Ich glaube, das ist das Wichtigste.

Danke, dass Du Dich um mich kümmerst und viele Grüße von meinen Dosenöffnern

Deine Lucy"


"Liebe Tante Schmitz,

Danke, dass Du meinem Frauchen heute hilfst. Ich versuche auch, ganz brav zu sein.

Mein Herrchen ist ja im Krankenhaus - keine Ahnung, was das ist, aber dort ist es bestimmt nicht schön - vielleicht wie beim Tierarzt?! Herrchen hat eine "schwere Lungenentzündung" - hab auch keine Ahnung, was das ist - hört sich aber nicht gut an.

Frauchen musste heute zu N. - das ist die mit dem doofen Hund, den ich nicht leiden kann, der aber trotzdem manchmal zu Besuch kommt. N. ist Frauchens Schwester und heiratet heute. DAS ist schön. Zumindest als Herrchen und Frauchen geheiratet haben, war das schön. Nur Leckereien den ganzen Tag!

Ach ja, Frauchen sagt, du sollst dich bitte nicht umschauen hier - weil nicht aufgeräumt ist... MICH stört's nicht - Dich doch auch nicht, oder?!

Die Leckerchen sind im Kühlschrank - luftgetrockneter Schinken und Forellenfilets. Leberwurst ist langweilig... Thunfisch geht auch...

Wenn ich brav war, darf ich auch raus, sagt Frauchen....

Daaaanke!

Deine Lucy"


"Liebe Tante Schmitz,

Danke, dass Du mal wieder für meine Dosenöffner einspringst. Die sind mal wieder unterwegs und haben sich ihr "Ausgehfell" angezogen. Komisch, oder?!

Herrchen hat alles für mich hingestellt - auch meine Tablette.

Ich habe ja jetzt hier ein neues Zuhause. DAS ist vielleicht toll, was? Irgendwie habe ich es geschafft, dass ich jetzt auch im Bett schlafen darf. GEHT DOCH!

Und: habe ich nicht eine tolle große Wiese? Und einen eigenen Baum?! Da darf ich auch hin, wenn ich brav war...

(Herzchen) Lucy"


(Als Textausdruck)

Liebe Tante Schmitz,

da staunst Du, oder? Ich schreibe Dir heute nicht mit der Pfote, sondern mit dem PC von Frauchen. Aber: Psssssst! Nicht verraten. Die weiß das nicht.

Ich schaue ja immer zu, wenn Herrchen und Frauchen am Schreibtisch sitzen und arbeiten. Und immer erzählen die auch über eine Maus. Und das wollte ich mir doch mal genauer anschauen. Aber, was soll ich Dir sagen, das IST gar keine echte Maus! Riecht nicht so, sieht nicht so aus und schmeckt schon mal garnicht so! Da muss ich den beiden wohl mal eine vernünftige von draußen mitbringen.

Na ja, jetzt sind sie erst mal weg. Angeblich in den Schwarzwald. Keine Ahnung, wo und was das ist. Ich glaube ja, die sind bei diesem Kar-ne-val, oder wie das heißt.

Wenigstens bist DU da und kümmerst Dich um mich. Dankeschön!

Frauchen und Herrchen haben alles hingestellt für mich. Tabletten und Futter. Meine Tabletten nehme ich ganz brav. Am liebsten mit den Knackis aus den roten Tüten, aber auch mit den kleineren weicheren aus den blauen Tüten. Mmmmmmmmmmmmmmmmh. Lecker.

Ich habe versprochen, ganz lieb zu sein. Mal sehen, ob das klappt. Hihihi!

Sonntag abend darf ich auch raus. Falls es mir nicht zu kalt ist. Aber bis dahin ist es ja noch etwas.

Kannst Du auch zwischendurch mal nach meiner Toilette sehen? Die steht unten im Keller. Ich fürchte nämlich, ich kann nicht bis Sonntag einhalten. Obwohl ich ja lieber draußen in den Garten mache...

So. Ich glaube, den Rest klären wir dann, wenn Du kommst. Ich sage Dir schon, was ich will. Du kennst mich ja. (Smiley)

Miau und schnurr

Deine Lucy

P.S. Schöne Grüße von meinen Dosenöffnern"


Liebe Tante Schmitz,

So ein Mist! Frauchen hat ihr Laptop mitgenommen. Jetzt muss ich dir wieder mit der Pfote schreiben! Grrrrrrr. Dabei hatte ich das doch so schön raus! Manno!

Jedenfalls sind die beiden erst mal weg heute Abend. Da können wir uns das schön gemütlich machen, ne? Bringst du wieder Käsekuller mit? Prima! Hab schon nachgeschaut - Frauchen hat KEINE Fleischbällchen hingestellt. Ob die was gemerkt hat?

Und weißt du was? Jetzt kommt doch tatsächlich immer so eine graue Katze hier auf MEIN Grundstück, an MEINEN Teich und will MEINE Fische fressen! Die spinnt wohl!

Egal, ich werde mich jetzt erst mal wieder hinlegen, bis du kommst. Pfotenschreiben ist doch ganz schön anstrengend....

Schnurrr, Deine Lucy


Liebe Tante Schmitz,

ich soll dir sagen, dass es Frauchen total leid tut, dass es hier so chaotisch aussieht. Mich stört das nicht so, aber Frauchen "kriegt die Krise" - sagt es jedenfalls. Ich hab gut aufgepaßt, aber ich konnte nichts entdecken - weißt du, was das ist? "Krise"? Na ja, jedenfallls ist hier keine Bombe explodiert, sondern nur der Rest liegen geblieben vom Praxis-Umzug.

Tja, und ich muss heute Abend hier alleine in dem Gerümpel sitzen. Da kann ich mir das wenigstens mal alles in Ruhe anschauen. Das riecht auch alles so spannend....

Weißt du was? In meinem Teich sind ganz viele kleine schwarze Dinger. Frauchen sagt, das sind Kaulquappen. Und da werden Frösche draus. So'n Blödsinn! Frösche kenne ich - die sehen ganz anders aus. Und die schmecken echt eklig! Ich habe jetzt mal einen probiert. Aber: nicht genießbar! Pfui! Bah! Ich hab den dann mitten auf den Garagenweg gelegt - falls doch noch einer Hunger drauf hat... und tatsächlich: am nächsten Tag war er weg! Wer den wohl gegessen hat??? Brrrrrrr!

Ja und dann soll ich noch liebe Grüße von Herrchen und Frauchen ausrichten. Und "Danke für den Tipp" -

Deine Lucy


Liebe der Tante Schmitz seine Vertreterin,

wir kennen uns ja noch nicht. Aber keine Sorge, ich habe Frauchen + Herrchen versprochen, ganz brav zu sein.

Hihihi! Mal sehen, ob das auch klappt. Die sind ja nicht da. Die sind zum Fußball-Spiel gefahren. Zum Zuschauen. Das machen die sonst am Fernsehen - aber heute sind die im Stadion - na, wenn's sein muss.

Ich habe mir schon ein paar nette Kater eingeladen - wir feiern dann eine Katzenparty. Also, du musst mich auf jeden Fall rauslassen, wenn ich meine Pille genommen habe! Bestimmt kommt auch der kleine graue Kater von nebenan - der nervt! Der ist doch noch viel zu klein zum Partymachen. Ständig rennt der hier über MEINE Wiese und schleicht um MEINEN Teich! Frechheit, oder?

Frauchen hat alles für dich auf den Tisch gestellt - habe ich schon heimlich gecheckt. Offiziell darf ich ja nicht auf den Tisch - also laß ich die mal in dem Glauben, dass ich da nicht draufklettere...

Hast du auch die leckeren Käsekuller mitgebracht? Tante Schmitz wirft die immer in der Küche und so rum - das macht Spaß!

Wenn etwas nicht klappt - kannst du auch anrufen. Handy von Frauchen. (Ich kann ja nicht wählen!) Also: wir schaffen das schon!

Liebe Grüße an Tante Schmitz! LUCY


Liebe Tante Schmitz,

Danke, dass du gekommen bist! :-)

Herrchen und Frauchen sind heute schon ganz früh los gefahren. Zu einer Hochzeit. Und die haben sich total rausgeputzt! Als ob das was nützen würde! Dosenöffner bleibt Dosenöffner! Also so eine Hochzeit - das wäre nichts für mich - immer nur mit EINEM Kater zusammen sein...neeee! Hier gibt es doch so viele nette - aber mal ganz ehrlich: die wollen doch immer nur das eine: MEINE Fische aus dem Teich angeln!!!!

Ganz schön langweilig, den ganzen Tag alleine hier drinnen. Lässt du mich gleich raus? Obwohl, bei DEM Wetter.... muss ich mir nochmal überlegen. Da bleibe ich doch vielleicht lieber im Schaukelstuhl.

Auf dem Tisch stehen die ganzen feinen Sachen für mich. Aber du kennst dich ja aus...

So, jetzt roll ich mich noch etwas im Sessel zusammen und warte auf dich... ach ja, Grüße soll ich noch bestellen von Herrchen und Frauchen...

Deine Lucy


Liebe Tante Schmitz,

also, was soll ich dir sagen? Jetzt sind Herrchen und Frauchen schon wieder auf einer Hochzeit! Die waren doch erst letzte Woche da. Ist das etwa ansteckend? Hoffentlich bekomme ich das nicht auch noch! Heute heiratet Frauchens Schwester - die andere - die OHNE Hund.

Frauchen ist schon ganz früh aufgestanden - da hatte ich aber noch gar keine Lust aufzustehen! Ich bin lieber bei Herrchen im Bett geblieben. Und: bin sogar bis ganz oben gekrochen :-) - das darf ich sonst ja nicht und muss unten am Fußende bleiben. Aber der hat es nicht gemerkt und Frauchen hat mich nicht verraten! Zum Glück! :-)

Weißt du was? Frauchen sagt, ich schnarche! Das ist doch wohl frech, was?! So ein Quatsch! Damen tun doch so etwas nicht!

Frauchen hat alles hingestellt für mich. Und ich darf auch raus, wenn ich brav war!

Morgen kommst du doch auch, oder? Da ist ja immer noch Hochzeit..... HURRA! KÄSEKULLER!!!!

Liebe Grüße, auch von Herrchen und Frauchen, Deine Lucy.


(Als Textausdruck:)

Liebe Tante Schmitz,

da staunst du, was? Ja, ich habe es geschafft und mich heimlich an Frauchens Laptop geschlichen... Aber psssssssst.... Nicht, dass sie das merkt....

Ja, da musst du heute schon wieder zu mir kommen.Noch mal Hochzeit - gestern war "Standesamt", heute ist Party. Na super. Und ich darf nicht mit! Gemeinheit! Da gibt's bestimmt viele leckere Sachen, die ich auch gerne esse - Käse, Puddingteilchen, Eis, Frikadellen und so was, oder? Manno!!!

Wenigstens hast du ja Käsekuller dabei. Das ist auch super.

Heute ist ganz doofes Wetter, findest du nicht auch? Kaum war ich draußen, regnete es. Also wieder rein, kurz in meinem Schaukelstuhl zusammengerollt, dann wieder raus, wieder Regen.... ich komme garnicht dazu, meinen Kontrollgang zu machen. Dabei muss ich doch nach meinen Fischen, meinem Teich, meinem Baum, meinem Garten und so schauen. Nicht, dass der kleine doofe graue Kater wieder über MEINE Wiese läuft... oder die andere schwarz-weiße Katze... du hast ja gar keine Ahnung, wieviel Arbeit das macht... Puh!

Also, wenn du gleich kommst, und es nicht regnet, muss ich unbedingt raus - sonst geht das da wieder drunter und drüber!

Ich bin auch ganz brav, versprochen! Schnurr, schnurr, schnurr....

Deine Lucy

P.S. Grüße auch von meinen "Party"-Dosenöffnern. Morgen hängen die wieder den ganzen Tag in den Seilen und ich muss mich den ganzen Tag um sie kümmern und bei ihnen auf dem Sofa liegen und sie beschnurren...


Liebe Tante Schmitz,

jetzt ist es soweit. Alles sind weg. Außer ich. Herrchen schon seit Wochen nicht da und jetzt auch noch Frauchen. Zumindest glaube ich das. Gestern und heute morgen wurde ich so ausgiebig gestreichelt, da muss was dahinter stecken. Und dann auch noch die große Tasche.... Toll! Ich muss wieder ganz alleine hier bleiben :-( :-( :-(

Sag mal, ist dir auch so warm? Erst ist es ganz lange so kalt, dass einem die Pfoten fest frieren und dann ist es so heiß, dass mir die Pfoten glühen, wenn ich nur in den Garten gehe. Apropos Garten: da darf ich aber doch hin, oder? Ich kann ja nicht die ganze Zeit drinnen sitzen. Ich habe ja schließlich auch Verpflichtungen.

Jetzt war doch Frauchen mal krank - und da haben wir im Garten gelegen. Und dann habe ich Frauchen mal richtig erschreckt! Ich habe im Garten ein tolles Spielzeug gefunden. Eine "Kröte" nennt ihr das, glaube ich - ich nenne es Hüpfquietschdings. Weil die immer so quietschen, wenn die hüpfen! Also wenn die Mäuse fangen müssten, müssten die verhungern. Und das Hüpfquietschdings ist dann, als ich es etwas mit der Pfote angeschubst habe, Richtung Frauchen gehüpfquietscht. Und dann ist Frauchen auch gehüpfquietscht! Hahahahaha, das war lustig. Um den ganzen Teich habe ich das Dings gejagt. Und dann ist es mit einem dicken Platscher in den Teich gesprungen. Da bin ich natürlich nicht hinterher. Brrrrrrrrr - Wasser! Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiigitttttttttttttt!

Weißt du, was auch Spaß macht? Dem Schornsteinfeger helfen! Der war jetzt auch mal da und hat in den Kamin geschaut und mit dem Besen ganz viel Staub rausgeholt. Das war spannend. Ich bin etwas schwarz dabei geworden, aber kein Vergelich zum Schornsteinfeger. :-)

Jetzt, wo Herrchen wieder nicht da ist, darf ich auch wieder mit ins Bettchen. :-) Das ist super. Da habe ich eine ganze Hälfte nur für mich!

So, jetzt muss ich mal schnell eine Runde im Garten drehen, bevor ich wieder rein muss. Ich glaube, Frauchen wollte dir noch was aufschreiben.

Deine Lucy


14.06.2014

Liebe Tante Schmitz, liebe Tante Voss, liebe Tante, die ich noch nicht kenne,

danke, dass Ihr Euch um mich kümmert. Herrchen und Frauchen sind mal wieder im Urlaub. Und wer muss hier bleiben? Genau. Ich. Gemein, oder?

Ich erzähle Dir mal was. Aber Du darfst das nicht weiter sagen, ja? Versprochen? Großes Dosenöffner-Ehrenwort? Das ist nämlich voll peinlich….. Vor ein paar Wochen wäre ich doch tatsächlich fast vom Wintergartendach gepurzelt. Ach, ich weiß auch nicht wie das passieren konnte. Frauchen hat im Massagezimmer Fenster geputzt, und ich bin mal schnell raus gehüpft. Schließlich muss ich da ja auch mal ab und zu die Lage prüfen. Und dazu gehört ja auch, dass ich mal über die Kante vom Wintergarten schaue und auch nachsehe, ob der Mann, der den Wintergarten putzt, ordentlich gearbeitet hat. Also ich rauf auf´s Wintergartendach. Und dann ging es auch schon ab. So glatt war es da. Huuui…… bin ich so schnell gerutscht, dass ich mich nicht mehr halten konnte. Im aller letzten Moment konnte ich mich noch mit einer Kralle an der Kante vom Wintergarten festhaken. Sonst wäre ich abgestürzt und auf die Steine gefallen. Frauchen hat sich voll erschreckt und ganz laut geschrieen. Das hätte ich auch am liebsten, aber ich war viel zu beschäftigt damit, mich Stück für Stück wieder hoch zu hangeln. Das war sehr anstrengend. Ich war ganz schön froh, als ich wieder drinnen war. Da musste ich dann auf den Schreck erst mal mit Frauchen kuscheln. Na ja, zum Glück ist ja alles gut gegangen.

Diese Woche musste ich auch zum Zahnarzt. Also, wenn es nach mir gegangen wäre, wäre das nicht nötig gewesen. Aber meine Dosenöffner sind da schon mal anderer Meinung als ich. Warst Du auch schon mal beim Zahnarzt? „Zahnsteine“ sollten weg gemacht werden. Dabei hatte ich doch gar keine Steine im Maul. Schon gar nicht an den Zähnen! Die kann man doch nicht kauen. Hast Du so was? Musst Du dann auch zum Zahnarzt? Und gibt der die dann eine Spritze von der man gaaaaaaaaaaaaaaaanz müde wird und gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz lange schlafen muss? Und hinterher ist man ganz tüdelig im Kopf? Also ich möchte das nicht noch mal machen. Das einzig Gute war, dass ich danach mein Lieblingsessen bekommen habe. Aber das hätte ich ohne die ganze Sache auch genauso gut kauen können.

Was ich aber noch mal ausprobieren muss, ist das mit den Fischen. Da hatte ich doch jetzt vor kurzem mal einen von den Fischen aus meinem Teich probiert. Nein, ich verrate nicht, ob ich den selber gefangen habe…..! Die sind auch ganz lecker. Und ich hatte mir auch wirklich ein Prachtexemplar für´s Frühstück ausgesucht. Den habe ich kaum geschafft. Der war wirklich nicht so einfach zu beißen. Das muss ich dann mit ohne Steine an den Zähnen noch mal ausprobieren. ;-) Herrchen und Frauchen hat das mit dem Fisch nicht so gut gefallen. Typisch! Herrchen hat mir einfach den Rest weg genommen und in der Bio-Mülltonne versteckt! Stell Dir das mal vor! Du hättest das bestimmt nicht gemacht, oder?

Tja, Herrchen und Frauchen sind also wieder im Urlaub. Aber nicht in die Eifel. Die fahren „in die Berge“. Was immer das wieder bedeuten soll. „In die Berge“ – Berge kenne ich. Aber dass man da auch reinfahren kann……… Merkwürdig. Da ist man doch immer drinnen. Dabei ist es doch jetzt draußen viel schöner. Da kann man doch durch den Garten spazieren, unterm Sonnenschirm liegen, am Teich liegen, den Bauch von der Sonne wärmen lassen, sich auf den warmen Steinen wälzen, Schmetterlinge jagen, und so weiter. Das ist doch viel schöner als in einem Berg zu sein. Versteh´ einer die Menschen.

So, jetzt wird es Zeit, noch mal schnell durch den Garten zu laufen. Bestimmt muss ich gleich rein. Tschüüßßß bis gleich……

und schöne Grüße noch von Herrchen und Frauchen…..

Deine Lucy

 FORTSETZUNG FOLGT!


Pass auf, Merlin!

Der Anruf kam am Geburtstag. Eine Freundin aus Süddeutschland gratulierte. Ihr Geschenk war eine rührende Geschichte, die wir unseren tierlieben Lesern nicht vorenthalten wollen.

Die Geschichte geht so: Danni, wie die Freundin aus alten Zeiten heißt, lebt in einem Haushalt mit Mann, zwei Kindern, zwei Katzen und einem Hund. Alle vertragen sich gut. Eines Tages ging Danni mit ihrem Windhund-Mischling "Merlin" spazieren. Plötzlich stürmte der Rüde los und gab aus der Ferne Laut. Dann kam er mit vollem Maul zurück - und legte Frauchen ein kleines Fellknäuel vor die Füße. Es war ein wimmerndes Katzenbaby, und es war dem Tod näher als dem Leben.

Freundin Danni nahm das Würmchen mit nach Hause, päppelte es ein wenig und gab es dann schweren Herzens in die Obhut eines Tierheims. Aber nicht nur sie litt unter der Trennung. Der Hund irrte, nach dem Baby suchend, durchs Haus und schien kreuzunglücklich. Sein Fell hatte schon jeglichen Glanz verloren. Als Danni nach Tagen erfuhr, dass das Findelkind noch ohne Pflegeeltern war, holte sie es kurzentschlossen wieder ab. Und was soll man sagen? Der Hund war außer sich vor Freude. Er adoptierte das Katzenkind auf der Stelle, das sich fortan dankbar an ihn kuschelte.

Weil das kleine Wesen dieweil kräftiger und mutiger und frecher geworden ist, muss der Pflegevater nun aber auch Erziehungsaufgaben übernehmen. Hin und wieder legt der Hund also seine Pranke auf Katzenkinds Rücken und drückt das freche Ding (sanft) zu Boden. Dann ist Kätzchen wieder lieb.

Eine schöne Geschichte, die alle glücklich macht. Na ja, nicht alle. Es gibt jetzt im Haushalt zwei Katzen, die von Eifersucht geplagt werden. Vielleicht denken sie schon darüber nach, den Eindringling im Wald auszusetzen. Pass auf, Merlin! (wes)

Quelle: Kölner Stadtanzeiger vom 02.08.2008



Die Legende des Neufundländers

Die Legende des Neufundländers
Dort, wo sich die Wellen des Ozeans an der Felsenküste in brodelndem Schaum brechen, wurde eine Legende geboren. Diese Geschichte erzählt, dass als Gott sich anschickte, sein Werk zu betrachten, er plötzlich auf einer sturmgepeitschten Insel ein kleines Volk von Fischern erblickte. Diese einfachen Menschen kämpften tapfer gegen die unwirtliche Natur, aber das Eis des Winters und die gefährlichen Küsten besiegten sie zuweilen, immer wieder forderte das Meer Menschenleben als Opfer. Trotzdem blieben sie auf dieser Insel mit einer Hartnäckigkeit verwurzelt, die nur ihrem Mut gleich kam. Gott sah es, hatte Mitleid und überlegte, wie er das Leiden dieser Fischer erleichtern könnte. Er suchte unter allen seinen Geschöpfen nach einem, das ihnen dienen könnte, aber er fand keines. Also beschloss er, ein neues zu erschaffen. Zunächst wählte er den Körper eines Bären, sein mächtiger Knochenbau eignete sich für die harten Anstrengungen besonders, sein dichtes Fell würde es auch ermöglichen, der bitteren Kälte zu widerstehen. Dann überlegte er, die harten Konturen des Bären durch die geschmeidigeren des Seehundes auf- zulockern, damit das Tier auch schwimmen und schnell durch die Wellen gleiten könnte. Als er seinen Blick auf das Meer richtete, traf er auf die Delphine, die den Schiffen schnell und neugierig folgten. Ihre kleinen fröhlichen Augen enthüllten ihre heitere Seele, die Delphine liebten den Menschen so sehr, dass sie ihm auch das Leben retteten. Sie durfte Gott bei der Erschaffung des neuen Geschöpfes nicht vergessen. Er formte und formte, und siehe, dank wunderbarer Schöpferkraft entstand ein prächtiges Tier mit leuchtendem Fell, zur selben Zeit kraftvoll wie sanft. Dieses Wesen musste aber auch unter allen Bedingungen Treue zeigen, nahe beim Menschen leben und bereit sein, sein Leben für ihn zu opfern. Deshalb legte Gott ihm das Herz eines Hundes in die Brust - und das Wunder war vollbracht! Seit jenem Tage lebte zu Seiten der Menschen des Meeres ein mutiger, starker und treuer Begleiter - der Neufundländer.

Quelle : Neufundländer von Emy-Bruno



Entlaufener Hund„Poldi“ von Autobahn gerettet

Erstellt 20.07.09, 15:11h

Tierliebe Polizisten haben auf der A52 bei Mönchengladbach mit einer beherzten Aktion einem kleinen Hund das Leben gerettet. Der von zuhause ausgerissene "Poldi" kam ihnen auf der linken Fahrspur entgegen gelaufen; kurzerhand sperrten die Beamten die Autobahn.

DÜSSELDORF/MÖNCHENGLADBACH - Beherzten Beamten der Bundespolizei verdankt ein kleiner schwarzer Mischlingshund sein Leben. Den beiden Polizisten, die am Montag mit ihrem Streifenwagen auf der Autobahn 52 bei Mönchengladbach unterwegs waren, hüpfte das unvorsichtige Hündchen auf der linken Fahrspur entgegen. Glücklicherweise waren laut Polizeibericht so wenige Autos unterwegs, dass die Beamten mit ihrem Blaulicht den Verkehr anhalten konnten.

Als einer der Beamten an die gute Erziehung des Mischlings appellierte und laut "Platz" rief, setzte sich der Vierbeiner prompt auf den Asphalt und ließ sich "widerstandslos festnehmen", schildert die Polizei.

Ein Häufchen als Dankeschön

Zunächst wurde der kleine Ausreißer von den Ordnungshütern ins Tierheim Düsseldorf-Rath gebracht, wo ein implantierter Chip schnell Namen und Heimatadresse von "Poldi" verriet. Der Mischling stammte aus einem Tierheim in Ungarn und war erst seit zwei Tagen in Korschenbroich zu Hause.

Überglücklich holte "Frauchen" ihren kleinen Ausreißer im Tierheim wieder ab. "Poldi" hatte sich bei den hilfsbereiten Polizisten allerdings auf seine Weise bedankt: Im Streifenwagen entdeckten die Beamten ein kleines "Häufchen". (dpa/lnw)

Copyright 2009 Kölner Stadt-Anzeiger. Alle Rechte vorbehalten.



Tiere im neuen zu Hause: Felix im Glück, Mephisto blüht auf

Von Christa Westerheider, 22.01.10

Regelmäßig stellen wir Hunde und Katzen aus Tierheimen vor, die ein neues zu Hause suchen. Mischling Felix und Kater Mephisto haben liebevolle Frauchen und Herrchen gefunden - wir haben sie besucht. Hund Felix fühlt sich bei Doris Trautmann sichtlich wohl. (Bild: Ralf Krieger)

Felix ist ein Flegel. Soviel weiß ich, als ich durch den Vorgarten auf das Haus in Schlebusch zugehe und läute. Deshalb wundere ich mich, dass da drinnen nicht gleich ein riesiges Gebelle losgeht. Habe ich mich in der Adresse geirrt? Nein. Doris Trautmann, einen kniehohen Mischlingshund fest am Halsband, öffnet die Tür und lässt mich herein. Und dann stürmt Felix auf mich, die fremde Besucherin, zu. Der ganze Hund ist eine einzige ungestüme Begrüßung, der Schwanz wedelt, die Zunge leckt. Beißen tut er nicht - höchstens mal in den Pelzrand der Schneestiefel. Aber das verbietet Frauchen dann gleich wieder. Schade. Der schwarz-braun-weiße Dackelmix-Mann mit dem hübschen Gesicht ist ein ganz Aufgeweckter. Er bellt wenig, was angenehm ist. Und er scheint Interesse daran zu haben, neue Rudelmitglieder zu gewinnen: Denn kaum habe ich mich im Wohnzimmer zum Plaudern niedergelassen, da springt Felix auch schon auf meinen Schoß. Dort bleibt er für eine geschlagene Stunde. Das ist angenehm warm, und als Schreibunterlage ist Felix auch gut geeignet. Das leise Schnarchen zwischendurch stört wirklich gar nicht.

Hund in der Zeitung geshen

Jetzt kann Doris Trautmann in Ruhe erzählen, wie sie und ihr Mann Robert auf diesen Hund gekommen sind. Das Paar, das seit mehr als 40 Jahren in seinem Eigenheim wohnt, hat schon einige Hunde gehabt, zuletzt einen Rauhaardackel. Zwei Jahre nach dessen Tod, es war vor kurz vor Weihnachten, lasen sie im „Leverkusener Anzeiger / Kölner Stadt-Anzeiger“ von dem etwa zehn Monate alten Mischling, für den die Tierhilfe Leichlingen ein Zuhause suchte. Die beiden guckten sich an und wussten: „Das ist der Richtige für uns.“ Ein Griff zum Telefon, und bald war Felix in Leverkusen zu Hause.

„Endlich mal Glück gehabt“, könnte Felix heute denken. Denn der Start ins Hundeleben war für ihn eher traurig gewesen. Er ist, so weit man das weiß, als Welpe aus Griechenland nach Deutschland mitgebracht worden. Dann hat man wohl die Lust an dem Tier verloren. Ob er ausgesetzt wurde? Jedenfalls fand man Felix eines Tages irgendwo draußen in Leichlingen. Weil der einsame Streuner einen dieser Chips unter der Haut trug, auf denen die Namen der Halter abzulesen sind, konnte die Tierhilfe den Besitzer ausfindig machen. Aber der wollte sein Tier nicht wiederhaben! „Den können Sie behalten“, soll er gesagt haben. Zwei, drei Pflegefamilien durchlief Felix danach - und dann kamen endlich die Trautmanns und boten Felix ein Wohnrecht auf Lebenszeit an.

Felix muss Manieren lernen

In der sechsten Woche lebt Felix jetzt dort. Er streift durch den umzäunten großen Garten, fängt auch schon mal eine Maus, schlittert über den zugefrorenen Teich, stibitzt Frikadellen vom Küchentisch oder knabbert Lautsprecherkabel durch. Es gibt immer etwas zu tun für einen kleinen Rabauken wie Felix. Aber seine eigentliche Aufgabe besteht zurzeit darin, Manieren zu lernen und die Hundeschule zu besuchen. Das muss sein. Denn obwohl seine Menschen hundeerfahren sind, hätten sie sich sonst nicht getraut, den völlig unerzogenen Felix zu sich zu nehmen.

Aber welche Schule ist die richtige? Für Doris Trautmann war das keine Frage, da sie schon eine ganze Weile mit Edith Lechtenfeld befreundet ist, die selbst sieben Hunde hat und eine Hundeschule an der Weiherstraße in Wiesdorf betreibt. Jeden Tag ist Frauchen, die als freie Graphikerin und Illustratorin ihre Zeit einteilen kann, jetzt mit Felix dort, übt „Sitz“ und „Platz“ und andere Kommandos. Bei gemeinsamen Spaziergängen im Hunde- und Menschenrudel lernt Felix, einen Aufzug zu besteigen, einen vorbeifahrenden Zug auszuhalten oder ruhig Blut zu bewahren, wenn Artgenossen frech werden.

Noch ist Felix ein Flegel und ziemlich anstrengend für seine Umgebung. Aber was soll bei diesem Namen schief gehen? „Felix“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „vom Glück begünstigt“. Schöner Name, schöne Aussichten.

Wo ist der Kater?

Auch bei Mephisto bin ich eingeladen. Der pechschwarze Kater, der anfangs Blacky hieß und ein bedauernswertes Geschöpf war, wohnt jetzt in Burscheid bei Andreas Weger, einem 30-jährigen Rechtsanwalt. Der lässt mich eintreten und ruft nach dem Tier. Aber es ist nun mal nicht Katzenart, schwanzwedelnd auf Besucher zuzustürmen. Um gleich die volle Wahrheit zu sagen: Ich habe ihn die ganze Besuchszeit über nicht gesehen! Sein Herrchen, schon von Berufs wegen vertrauenswürdig, hat aber versichert, dass es ihn wirklich gibt, dass er handzahm ist (wenn es was zu fressen gibt) und gern mit Socken spielt. Schade, dass Katzen so fremdenfeindlich sind. Wahrscheinlich hat Mephisto mucksmäuschenstill hinter dem Sofa gelegen und unser Gespräch belauscht, das natürlich von ihm handelte, dem armen Kater, der er einmal war.

Der kleine Kerl, wenige Wochen alt, war irgendwo draußen gefunden worden: todkrank, einen Teil seines Darms hinter sich herziehend, weil er wegen Parasitenbefalls so fest pressen musste. Zum Glück kam er dann in die Obhut der Tierhilfe Leichlingen - und Anfang November in die Zeitung. Und das las Andreas Weger, der sich mit seinen Eltern ein Haus in Hilgen teilt. Er war so voller Mitleid mit dem Tier, dessen Leben nur durch eine Operation gerettet werden konnte, dass er sich entschloss, den Kater bei sich aufzunehmen.

Die Voliere, in der er die ersten Tage lebte, weil er noch gar nicht an Menschen gewöhnt war, hat Mephisto längst verlassen. Zwar will er sich noch nicht streicheln lassen, aber dass ihm die Wegers nur Gutes tun, das weiß er schon: Wenn sich ihm die vertrauten Hände nähern, gibt es Futter oder ein lustiges Spielchen. Herrchen braucht auch schon keinen Wecker mehr. Pünktlich um zehn nach sechs, wenn Andreas Weger aufstehen muss, hockt Mephisto laut miauend vor der Schlafzimmertür. „Er ist ein guter Esser, der wird noch richtig groß“, sagt sein stolzer Ziehvater.

Selbstsicherer wird Mephisto bestimmt auch noch werden. Vielleicht helfen ihm dabei die drei anderen Katzen im Haus: Da ist Lea, die ersäuft werden sollte und sich zu den Wegers rettete. Da ist Shyla, die aus dem Tierheim kam und an Katzen-Neurodermitis leidet. Und da ist auch noch Pinky, die eines Tages vor der Tür stand und blieb. Das wäre doch gelacht, wenn drei erfahrene Katzentanten es nicht schafften, einen kleinen Kater Vertrauen ins Leben zu lehren.


Mephisto lässt sich nicht von jedem fotografieren - aber von Herrchen. (Bild: Andreas Weger)

Copyright 2010 Kölner Stadt-Anzeiger. Alle Rechte vorbehalten.


Hundebesuch

„Mein Julchen, mein Julchen“

Von Christa Westerheider, 16.05.11, 12:24h

Wenn Ellen Ernst und ihr Malteser kommen, hellen sich viele Mienen im Pflegewohnstift St. Pankratius auf. Ernst' Hund „Julchen“ ist ein Besuchshund und hat keine Scheu vor Gehhilfen und Pflegebetten.

Leverkusen - Jeden Tag um 12 Uhr treffen sich vier Frauen und fünf Hunde auf der „Bullenwiese“ am Hornpottweg in Schlebusch. Dann laufen und spielen und klönen alle miteinander. Nur montags fehlen zwei: Ellen Ernst (64) und ihr Malteser-Hündchen „Julchen“. Die beiden haben dann eine andere Verpflichtung, die sie sich freiwillig auferlegt haben: Sie besuchen das Pflegewohnstift St. Pankratius an der Altenberger-Dom-Straße in Odenthal, wo einige alte Bewohner schon sehnsüchtig auf die beiden warten. Auch an diesem Montag ist die Freude wieder groß, als Ellen Ernst mit Julchen an der Leine hereinspaziert. Waltraud Ziessow zum Beispiel, die früher in Burscheid-Benninghaus wohnte und wegen ihrer schlimmen Beine nun im Rollstuhl sitzt, wartet bereits auf dem Flur. Natürlich hat Julchen mit ihrer fünfjährigen Erfahrung als Altenheim-Besuchshund keine Scheu vor Gehhilfen und Pflegebetten und manchmal verwirrten alten Menschen. Sie lässt sich auf den Schoß und ins Bett heben, lässt sich streicheln und mit Leckerchen verwöhnen, die „Frauchen“ den alten Herrschaften zum Füttern in die Hand gibt. „Mein Julchen, mein Julchen“, sagt eine alte Dame, die sich in ihrem Bett mühsam aufgestützt hat und das Fellbündel ganz fest in ihre Arme schließt.

Zufälliges Ehrenamt

Acht oder neun Leute (von insgesamt 60 Bewohnern im Altenstift) werden an so einem Montag in ihren Zimmern besucht. Es wird gestreichelt und geschmust, man redet über Tiere, die man früher mal hatte, aber auch darüber, dass man vielleicht Schmerzen hat oder einsam ist. Danach drehen Ellen Ernst und Julchen noch eine Runde im Speisesaal, wo gerade Kaffeezeit ist und beide mit Hallo begrüßt werden. Mehr geht dann aber auch nicht. Es wäre zu viel Stress für den Hund. Manchmal macht Julchen selbst klar, dass sie genug hat und zieht an der Leine Richtung Ausgang. Dann muss Schluss sein, damit die Kleine nicht die Freude an ihrem „Job“ verliert. Im Auto, auf dem Rückweg nach Manfort, schläft Julchen meist schon erschöpft ein.

Ellen Ernst kam mehr oder weniger zufällig zu ihrem Ehrenamt.Die 64-Jährige, die schon seit 30 Jahren verwitwet ist und zwei Kinder großgezogen hat (die sie übrigens wegen ihrer Anhänglichkeit und Hilfsbereitschaft nicht genug loben kann), arbeitete viele Jahre als Bankangestellte in Wiesdorf – bis sie im Jahr 2004 einen Herzinfarkt erlitt. Ihr „neues“ Leben wollte sie nun mit einem Hund teilen. Julchen kam als Welpe ins Haus und zwang dazu, an etwas anderes als die Krankheit zu denken – und natürlich auch zu regelmäßiger Bewegung.

Gesucht: Tierische Gäste

Als Ellen Ernst dann nach einiger Zeit einmal die Leverkusener Ehrenamtsbörse besuchte, erfuhr sie über den Verein „Tiere helfen Menschen“, dass sich viele Altenheime in Leverkusen und Umgebung Hundebesuch wünschen, um ihre Bewohner zu erfreuen und zu aktivieren. Vielen Heimleitungen scheint dies inzwischen wichtiger, als Ordnung und Hygiene auf die Spitze zu treiben, und so werden heutzutage tierische Gäste geradezu gesucht. Damit sich mehr Menschen für dieses Ehrenamt entscheiden, auch deshalb hat sich Ellen Ernst mit ihrer Geschichte zu Wort gemeldet. Der Besuchshund muss übrigens keineswegs ein Malteser sein, obwohl sich diese Rasse besonders eignet. Malteser haaren nicht (wichtig für Allergiker) und sind wegen ihrer Größe speziell bei Bettlägerigen unproblematisch. Und Julchen ist dazu noch ganz besonders freundlich, geht offen auf fremde Menschen zu und knurrt und bellt nie, sagt jedenfalls Ellen Ernst, die es ja weiß.

Aus: „Kölner Stadtanzeiger“ vom 26.05.11


Therapiehunde

Seelentröster und Muntermacher

Einige Hunde sind Krankenbetreuer und Seelentröster, so dass man sie mit Fug und Recht „Therapiehund“ nennen kann. Ingrid Zakel vom Verein „Tiere helfen Menschen“ bietet ein Hundebesuchsprogramm an. Vorsitzende Ingrid Zakel. Vorsitzende Ingrid Zakel.Leverkusen - Es ist erstaunlich, was Hunde alles können und was sie bereit sind, für Menschen zu tun. Neben ihren Qualitäten als Begleiter und Beschützer, als Muntermacher und Kontaktknüpfer haben sie zum Beispiel auch die Gabe, menschliches Leid zu verringern. Als Krankenbetreuer und Seelentröster sind einige von ihnen so perfekt, dass man sie mit Fug und Recht „Therapiehund“ nennen kann – und diese Erkenntnis beruht nicht auf der Einbildung verzückter Hundehalter, sondern ist längst wissenschaftlich belegt. Professoren haben das untersucht, es gibt schlaue Bücher darüber, und alle kommen zu dem Schluss, dass der Hund ein wunderbarer Helfer in menschlicher Not sein kann. „Tiergestützte Therapie“ lautet der Fachbegriff, wenn Tiere von Ärzten, Ergotherapeuten, Psychologen oder Sozialpädagogen ganz gezielt zur Behandlung körperlicher und seelischer Krankheiten des Menschen eingesetzt werden. Man denke zum Beispiel an die(teure!) Delphin-Therapie, über die viel berichtet wird. Amhäufigsten aber sind Hunde zur Stelle, wenn es darum geht, Schlaganfallpatienten zu sensibilisieren, hyperaktive Kinder zu beruhigen oder Depressive aufzumuntern.

„Tiere helfen Menschen“

Etwas weniger hochgehängt, aber ebenfalls sehr wirkungsvoll und noch dazu kostenlos ist das Hundebesuchsprogramm des Vereins „Tiere helfen Menschen“. Ingrid Zakel ist die Vorsitzende der Regionalgruppe Rhein-Berg / Leverkusen und betreut zurzeit etwa 30 Mensch-Hund-Teams, die ehrenamtlich in Altenheime, Kindergärten und Schulen gehen. Ingrid Zakel selbst besucht mit ihren beiden Golden Retrievern „Cindy“ und „Amie“ Demenzkranke und sagt gern: „Ein Tier im Haus erspart den Psychologen“.

In Leverkusen wird die Pflegeresidenz Wiesdorf von drei Frauen mit ihren Hunden besucht. Dort kümmern sie sich gemeinsam mit einem Ergotherapeuten um Wachkoma-Patienten. Eine weitere Leverkusenerin geht einmal in der Woche in ein Odenthaler Altenheim (siehe oben). Nach Leichlingen und Burscheid hat der Verein bislang keine Kontakte. Es ist schließlich auch nicht so einfach, geeignete Tiere, engagierte Tierhalter und zu ihnen passende Einrichtungen zu finden.

Besuchshunde gesucht

Generell ist das Interesse an Besuchshunden in Altenheimen, Behindertenschulen, (heilpädagogischen) Kindergärten und ähnlichen Einrichtungen gestiegen. Deshalb wäre Ingrid Zakel froh, wenn sich weitere Hundehalter mit dem Wunsch zu helfen bei ihr meldeten. Das Tier sollte gesund, geimpft, entwurmt und „voll sozialisiert“ sein, eine Haftpflichtversicherung und – ganz wichtig – eine hohe Reizschwelle haben. Soll heißen: Der Hund muss es ertragen können, ungelenk angefasst oder sogar mal einen Gehstock in die Seite zu bekommen, ohne mit Knurren oder Beißen zu reagieren. Wer sich vorstellen könnte, solche Besuchsdienste zu übernehmen, darf sicher sein, dass er von Ingrid Zakel auf seine Aufgabe gut vorbereitet wird und die ersten Schritte in eine Einrichtung nicht alleine tun muss. (wes)

Aus: „Kölner Stadtanzeiger“ vom 26.05.11